Seminar: 37081 GR-8.1 Poetologische Lyrik (Gruppe 1) - Details

Seminar: 37081 GR-8.1 Poetologische Lyrik (Gruppe 1) - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 37081 GR-8.1 Poetologische Lyrik (Gruppe 1)
Untertitel
Veranstaltungsnummer 37081
Semester SoSe 2016
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 0
maximale Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Germanistik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 05.04.2016 14:00 - 16:00, Ort: N09
Art/Form
LVS (SWS) 2
Lehrsprache Deutsch
Sonstiges Für diese Veranstaltung wurde eine Lerngruppengröße festgelegt. Das bedeutet, dass diese Veranstaltung und ihre Parallelveranstaltungen möglichst gleichmäßig ausgelastet werden sollen, ohne die Teilnehmerkapazität insgesamt zu begrenzen. Für weitere Informationen siehe: http://www.uni-vechta.de/einrichtungen-von-a-z/studiengangskoordination/zkls-grundsatzbeschluesse/

Räume und Zeiten

N09
Dienstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (14x)

Kommentar/Beschreibung

„Wen des Genius Blick, als er gebohren ward,/ Mit einweihendem Lächeln sah“, so hebt Klopstocks frühes poetologisches Gedicht „Der Lehrling der Griechen“ an. In der Folge behauptet der Text dann eine Rangerhöhung der Dichtung und des Dichters, wie sie zuvor in der Geschichte der deutschen Literatur so nicht gekannt war. Nicht nur steht der Dichter in steter Korrespondenz mit dem Göttlichen, im Nachruhm überbietet er sogar Feldherren und Könige. Überboten wird Klopstock selbst dagegen bereits wenige Jahre später durch die Poetik des Sturm und Drangs. In seinem „Prometheus“ etwa akzentuiert Goethe in Form eines Rollengedichtes die Rangerhöhung des Dichters deutlich radikaler. Statt vom Göttlichen erleuchtet erscheint der Dichter nun selbst als gottgleicher Genius. Diese wie ein Manifest wirkende Autonomieerklärung des Dichters zieht der klassizistisch gewendete Goethe dann freilich wieder ein. In der berühmten fünften seiner „Römischen Elegien“ lässt er ein fiktives alter ego einer geheimnisvollen Geliebten nächtens die Metren antiker Liebesgedichte auf den Leib klopfen. Ein ‚Lehrling der Römer‘ also? Die poetische Überblendung von Liebesakt und Schreibakt mag gewagt erscheinen. Sie schafft aber ein wirksames Bild des erneut am Beispiel der Antike orientierten Dichtungsverständnisses. Sinnlicher kann Literaturtheorie jedenfalls kaum erfahrbar gemacht werden!
Als Sammelbegriff bezeichnet der Terminus „poetologische Lyrik“ Gedichte, in denen Dichter über die Dichtung und/oder das Dichten reflektieren. Der Lyrik eignet als der von alltäglichem Sprechen am weitesten entfernten Gattung zwar immer schon das Merkmal, eine etwa durch Metrik oder Rhetorik markierte „implizite Ästhetik“ gleich mitzuliefern. Poetologische Gedichte tun dies aber in noch gesteigertem Maße, indem die Selbstbespiegelung des Dichters zum Thema des Gedichtes erhoben wird. Das Seminar zeichnet die Geschichte der poetologischen Lyrik nach. Woche für Woche sollen ausgewählte poetologische Gedichte interpretiert werden – beginnend mit Klopstock und endend mit Durs Grünbein. Das Seminar bietet somit eine anschauliche Einführung in die Epochengeschichte der Poetik von der Aufklärung bis zur unmittelbaren Gegenwart. Kenntnisse in poetologischen Fragen, das wird häufig unterschätzt, sind unverzichtbare Grundlage jedes kompetenten Umgangs mit literarischen Texten! Von allen TeilnehmerInnen wird erwartet, dass sie zu jeder Sitzung ein Gedicht und eine Interpretation des Gedichtes gründlich lesen. Zudem wird die Bereitschaft vorausgesetzt, ein vertiefendes Referat zu einem der Gedichte anzufertigen und im Seminar zur Diskussion zu stellen.
Textgrundlage:
Poetologische Lyrik von Klopstock bis Grünbein. Gedichte und Interpretationen. Hrsg. von Olaf Hildebrand. Köln [u.a.]: Böhlau 2003. [Der Band ist derzeit leider nicht im Druck, wird aber neben anderen Grundlagentexten im Semesterapparat zur Verfügung gestellt.]

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "GR-8.1_Gruppierung_SoSe2016".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 18.03.2016, 18:00 bis 18.04.2016, 23:59.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung zu maximal 1 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
Veranstaltungszuordnung: