Seminar: 19071 SW-7.1 Sozialstruktur: Einführung in die Sozialstrukturanalyse - Details

Seminar: 19071 SW-7.1 Sozialstruktur: Einführung in die Sozialstrukturanalyse - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 19071 SW-7.1 Sozialstruktur: Einführung in die Sozialstrukturanalyse
Untertitel
Veranstaltungsnummer 19071
Semester WiSe 2018 / 2019
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 35
maximale Teilnehmendenanzahl 90
Wartelisteneinträge 1
Heimat-Einrichtung Sozialwissenschaften
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 16.10.2018 12:00 - 14:00, Ort: Q016
Art/Form
LVS (SWS) 2
Lehrsprache Deutsch
Für Gasthörende geöffnet Ja
Hinweise zur Teilnahme für Gasthörende Sozialstruktur: Einführung in die Sozialstrukturanalyse

Soziale Ungleichheit ist einer der wesentlichen Grundbegriffe der Soziologie. Dass soziale Ungleichheit ein Konstrukt ist und historisch unterschiedlich bestimmt wurde und nach wie vor wird, kann an diversen Klassifikationen verdeutlicht werden: SoziologInnen unterscheiden zwischen Klassen, Schichten und Milieus. Kleinster gemeinsamer Nenner ist, dass soziale Ungleichheit sich auf Güter bezieht, die sowohl knapp als auch wertvoll sind und um die die Gesellschaftsmitglieder konkurrieren.

Im Seminar begeben wir uns auf Suchbewegungen, warum soziale Ungleichheit Wesensbestandteil gesellschaftlicher und individueller Realität ist:

- Warum verdient eine Ärztin mehr als eine Krankenschwester?

- Warum hat das in Deutschland geborene Mädchen türkischer Herkunft in der Regel schlechtere Chancen im Schulsystem als ein Mädchen mit Migrationshintergrund?

- Warum sind in einem reichen Land Millionen Menschen von staatlichen Leistungen abhängig, damit sie (über)leben können?

Mit anderen Worten: Wer bekommt was, wie, wann und warum?

Nach einer Auseinandersetzung mit vielfältigen Facetten sozialer Ungleichheit in Deutschland werden wir soziologische Erklärungsansätze kennenlernen. Im letzten Teil des Seminars soll mit Hilfe von ausgewählten Beispielen untersucht werden, ob und wenn ja, wie soziale Ungleichheiten durch eine stärkere Balance von individueller Verantwortung und gesellschaftlicher Solidarität reduziert werden können.

Wir beginnen am Dienstag, dem 16.10.2018, um 12.15 Uhr im Raum R005. Sehen Sie sich bitte schon einmal den Seminarplan an, den ich am 08.10.2018 an dieser Stelle im Stud.IP platzieren werde.
Sonstiges Festgelegte Lerngruppengröße:
Für diese Veranstaltung wurde eine Lerngruppengröße festgelegt. Das bedeutet, dass diese Veranstaltung und ihre Parallelveranstaltungen möglichst gleichmäßig ausgelastet werden sollen, ohne die Teilnehmerkapazität insgesamt zu begrenzen. Für weitere Informationen siehe: https://www.uni-vechta.de/dezernat-3-stud-u-akad-angelegenheiten/zentrale-studiengangskoordination/hinweise-zum-lehrangebot/

Räume und Zeiten

Q016
Dienstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (14x)

Kommentar/Beschreibung

Sozialstruktur: Einführung in die Sozialstrukturanalyse

Soziale Ungleichheit ist einer der wesentlichen Grundbegriffe der Soziologie. Dass soziale Ungleichheit ein Konstrukt ist und historisch unterschiedlich bestimmt wurde und nach wie vor wird, kann an diversen Klassifikationen verdeutlicht werden: SoziologInnen unterscheiden zwischen Klassen, Schichten und Milieus. Kleinster gemeinsamer Nenner ist, dass soziale Ungleichheit sich auf Güter bezieht, die sowohl knapp als auch wertvoll sind und um die die Gesellschaftsmitglieder konkurrieren.

Im Seminar begeben wir uns auf Suchbewegungen, warum soziale Ungleichheit Wesensbestandteil gesellschaftlicher und individueller Realität ist:
- Warum verdient eine Ärztin mehr als eine Krankenschwester?
- Warum hat das in Deutschland geborene Mädchen türkischer Herkunft in der Regel schlechtere Chancen im Schulsystem als ein Mädchen mit Migrationshintergrund?
- Warum sind in einem reichen Land Millionen Menschen von staatlichen Leistungen abhängig, damit sie (über)leben können?

Mit anderen Worten: Wer bekommt was, wie, wann und warum?

Nach einer Auseinandersetzung mit vielfältigen Facetten sozialer Ungleichheit in Deutschland werden wir soziologische Erklärungsansätze kennenlernen. Im letzten Teil des Seminars soll mit Hilfe von ausgewählten Beispielen untersucht werden, ob und wenn ja, wie soziale Ungleichheiten durch eine stärkere Balance von individueller Verantwortung und gesellschaftlicher Solidarität reduziert werden können.

Wir beginnen am Dienstag, dem 16.10.2018, um 12.15 Uhr im Raum R005.

SEMINARPLAN


I Die Sozialstruktur der Bundesrepublik Deutschland (16. + 23.10.2018)

1 (16.10.2018) Sozialindikatoren

Literatur:
http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61899/quiz

http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/

2 (23.10.2018) Soziale Ungleichheit

Literatur:
Hradil, Stefan (2013): Deutsche Verhältnisse – eine Sozialkunde, Frankfurt: S.152-175 (Dateiordner)


II Eine kurze Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland (30.10. , 06., 13. und 20.11.2018)

1 Wirtschaftlicher Aufstieg nach der zivilisatorischen Barbarei

2 Wachstumskrise und strukturelle Arbeitslosigkeit

3 Polarisierungen

Literatur:
Nachtwey, Oliver (2016): Die Abstiegsgesellschaft. Über das Aufbegehren in der regressiven Moderne, Frankfurt: S. 17-41 + 119-179 (Dateiordner + 43-70 (Online-Ressource)

Zusätzliche Literatur:
Vester, Michael (2015): Der deutsche Pfad: Schieflagen eines Erfolgsmodells, in: Graf, Angela und Christina Möller (Hg.): Bildung – Macht – Eliten. Zur Reproduktion sozialer Ungleichheit, Frankfurt: S.231-265 (Online-Ressource)


III Soziale Ungleichheit: Erklärungsansätze (27.11.2018 – 22.01.2019)

1 Schichtansätze (27.11.2018)

Literatur:
Geißler, Rainer und Sonja Weber-Menges (2014): „Natürlich gibt es noch Schichten!“ – Bilder der modernen Sozialstruktur in den Köpfen der Menschen, in: Bremer, Helmut und Andrea Lange-Vester (Hg.): Soziale Milieus und Wandel der Sozialstruktur, Wiesbaden: S. 106-131 (Online-Ressource)



2 (04. + 11.12.2018) Klassenansätze

Literatur:

Gr. A
Bourdieu, Pierre (1983): Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital, in: Kreckel, Reinhard (Hg.): Soziale Ungleichheiten (Soziale Welt, Sonderband 2), Göttingen, S.183-198 (Dateiordner)

Gr. B
Bourdieu, Pierre (1985): Sozialer Raum und Klassen, Frankfurt: S.7-23 + 37-46

Zusätzliche Literatur:
Barlösius, Eva (2011): Pierre Bourdieu, Frankfurt: S.45-89 (Seminarapparat)

Kreckel, Reinhard (2009): Dimensionen vertikaler Ungleichheit heute, in: Solga, Heike et al. (Hg.): Soziale Ungleichheit (Klassische Texte zur Sozialstrukturanalyse), Frankfurt, S.143-154 (Seminarapparat)

Mörth, Ingo und Gerhard Fröhlich (Hg.: 1994): Das symbolische Kapital der Lebensstile, Frankfurt (Seminarapparat)

Schwingel, Markus (2003): Pierre Bourdieu zur Einführung, Hamburg: S.59-81 (Seminarapparat)


3 (18.12.2018 + 08.01.2019) Milieus

Literatur:
Vester, Michael (2015): Die Grundmuster der alltäglichen Lebensführung und der Alltagskultur der sozialen Milieus, in: Freericks, Renate und Dieter Brinkmann (Hg.): Handbuch Freizeitsoziologie, Wiesbaden: S.143-187 (Online-Ressource)

Zusätzliche Literatur:
Bittlingmayer, Urs H. und Ulrich Bauer (2014): Ungleichheit – Bildung – Herrschaft – zur politischen Soziologie der Milieutheorie Michael Vesters, in: Bremer, Helmut und Andrea Lange-Vester (Hg.): Soziale Milieus und Wandel der Sozialstruktur, Wiesbaden: S. 216-238 (Online-Ressource)

Bremer, Helmut und Andrea Lange-Vester (2014): Zur Entwicklung des Konzeptes sozialer Milieus und Mentalitäten, in: Bremer, Helmut und Andrea Lange-Vester (Hg.): Soziale Milieus und Wandel der Sozialstruktur, Wiesbaden: S. 13-41 (Online- Ressource)

Müller, Hans-Peter (2009): Lebensstile. Ein neues Paradigma der Differenzierungs- und Ungleichheitsforschung?, in: Solga, Heike et al. (Hg.): Soziale Ungleichheit (Klassische Texte zur Sozialstrukturanalyse), Frankfurt, S.331-343 (Seminarapparat)

Vester, Michael (2009): Klassengesellschaften in der Krise – von der integrierten Mitte zu neuen sozialen und politischen Spaltungen, in: Götz, Irene und Barbara Lemberger (Hg.): Prekär arbeiten, prekär leben, Frankfurt: S.55-106 (Seminarapparat)

Vester, Michael (2009): Soziale Milieus im Überblick, in: Solga, Heike et al. (Hg.): Soziale Ungleichheit (Klassische Texte zur Sozialstrukturanalyse), Frankfurt, S.313-329 (Dateiordner)


4 (15. + 22.01.2019) Meritokratie

Literatur:
Itschert, Adrian (2013): Jenseits des Leistungsprinzips, Frankfurt: S.27-59 (Dateiordner)

Zusätzliche Literatur:
Solga, Heike (2009): Meritokratie – die moderne Legitimation ungleicher Bildungschancen?, in: Solga, Heike et al. (Hg.): Soziale Ungleichheit (Klassische Texte zur Sozialstrukturanalyse), Frankfurt: S.63-72 (Dateiordner)

Itschert, Adrian (2018): Die Grenzen des Leistungsprinzips. Leistungsvergleiche im Statuszuweisungsprozess, in: Dorn, Christopher und Veronika Tacke (Hg.): Vergleich und Leistung in der funktional differenzierten Gesellschaft, Wiesbaden: S.259-284 (Online-Ressource)

IV Perspektiven (22. + 29.01.2019)

1 Deutschlands schwierige Zukunft (22.01.2019)

Gr.A
Literatur:
Fratzscher, Marcel (2016): Verteilungskampf – warum Deutschland immer ungleicher wird, München: S. 242-248 (Dateiordner)

2 Konkrete Vorschläge zur Reduktion von sozialer Ungleichheit (22.01.2019)

Gr.B
Literatur:
Atkinson, Anthony (2016): Ungleichheit. Was wir dagegen tun können, Stuttgart:
S.388-395 (Dateiordner)

3 Führt der Sozialstaat in die Ellenbogengesellschaft? (29.01.2019)
Gr.A
Literatur:
Hank, Rainer (2016): Warum der Sozialstaat in die Ellenbogengesellschaft führt, in: Mau, Steffen; Schöneck, Nadine (Hg.): (Un-)Gerechte (Un-)Gleichheiten, Bonn: 107-114 (Dateiordner)
Lessenich, Stephan (2016): Die Umverteilung nach der Umverteilung: Warum der Kapitalismus den Sozialstaat braucht, in: Mau, Steffen; Schöneck, Nadine (Hg.):
(Un-)Gerechte (Un-)Gleichheiten, Bonn: 115-122 (Dateiordner)

4 Plädoyer für die „Überzähligen“ (29.01.2019)
Gr.B
Literatur:
Sondermann, Ariadne; Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang und Olaf Behrend (2009): Die Überzähligen – Teil der Arbeitsgesellschaft, in: Castel, Robert und Klaus Dörre (2009): Prekarität, Abstieg, Ausgrenzung. Die soziale Frage am Beginn des 21. Jahrhunderts, Frankfurt: 157-167 (Dateiordner)


LITERATURTIPPS

Bauer, Ulrich (2011): Sozialisation und Ungleichheit, Wiesbaden

Bayer, Michael et al. (Hg., 2008): Transnationale Ungleichheitsforschung, Frankfurt

Beck, Ulrich (Hg., 2010): Große Armut, großer Reichtum, Frankfurt

Berger, Peter A.; Heike Kahlert (Hg., 2006): Der demographische Wandel, Frankfurt
Berger, Peter A.; Volker H. Schmidt (Hg., 2004): Welche Gleichheit, welche Ungleichheit?, Wiesbaden

Berger, Peter A.; Dirk Konietzka (Hg., 2001): Die Erwerbsgesellschaft, Opladen

Bittlingmayer, Uwe und Ulrich Bauer (20014): Ungleichheit – Bildung – Herrschaft – zur politischen Soziologie der Milieutheorie Michael Vesters, in: Bremer, Helmut und Anne Lange-Vester (2014 Hg.): Soziale Milieus und Wandel der Sozialstruktur, Wiesbaden: S.216-238

Boeckh, Jürgen; Ernst-Ulrich Huster u. Hildegard Mogge-Grotjahn (Hg., 2008), Handbuch Armut und soziale Ausgrenzung, Wiesbaden

Bude, Heinz (2008): Die Ausgeschlossenen. Das Ende vom Traum einer gerechten Gesellschaft, München

Burzan, Nicole (2007): Soziale Ungleichheit: Eine Einführung in die zentralen Theorien, Wiesbaden

Burzan, Nicole (2005): Soziale Ungleichheit, Wiesbaden

Butterwegge, Christoph (2009): Armut und in einem reichen Land, Frankfurt

Castel, Robert; Klaus Dörrie (Hg.:2009): Prekarität, Abstieg, Ausgrenzung, Frankfurt (Seminarapparat)

Friedrichs, Jürgen et al. (2002): Struktur und sozialer Wandel einer Mittelstadt. Euskirchen 1952 – 2002, Opladen

Götz, Irene; Barbara Lemberger (Hg.: 2009): Prekär arbeiten, prekär leben, Frankfurt (Seminarapparat)

Groh-Samberg, Olaf (2009): Armut, soziale Ausgrenzung und Klassenstruktur, Wiesbaden

Groß, Martin (2008): Klassen, Schichten, Mobilität: eine Einführung, Wiesbaden

Hettlage, Robert und Karl Lenz (2013): Projekt Deutschland – Zwischenbilanz nach zwei Jahrzehnten, München

Hradil, Stefan (Hg.: 2013): Deutsche Verhältnisse: Eine Sozialkunde, Frankfurt (elektronische Ressource)

Hradil, Stefan (2001): Soziale Ungleichheit in Deutschland, Opladen

Itschert, Adrian (2013): Jenseits des Leistungsprinzips, Bielefeld

Krüger, Heinz-Hermann et al. (Hg., 2010): Bildungsungleichheit revisited, Wiesbaden
Lüdicke, Jörg (Hg., 2007): Soziale Netzwerke und soziale Ungleichheit: zur Rolle von Sozialkapital in modernen Gesellschaften, Wiesbaden

Mau, Steffen und Nadine Schöneck (Hg. 2016): (Un-)Gerechte (Un-)gleichheiten, Bonn
Müller-Schneider, Thomas (1994): Schichten und Erlebnismilieus, Wiesbaden
Müller, Walter und Stefanie Scherer (Hrsg.: 2003): Mehr Risiken – mehr Ungleichheit? Abbau von Wohlfahrtsstaat, Flexibilisierung von Arbeit und die Folgen, Frankfurt

Nolte, Paul (2004): Generation Reform, München

Nolte, Paul (2006): Riskante Moderne – Die Deutschen und der neue Kapitalismus, Bonn

Sachweh, Patrick (2009): Deutungsmuster sozialer Ungleichheit – Wahrnehmung und Legitimation gesellschaftlicher Privilegierung und Benachteiligung, Frankfurt (Seminarapparat)

Schultheis, Franz und Kristina Schulz (Hg., 2005): Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Zumutungen im deutschen Alltag, Konstanz

Schulze, Gerhard (1992): Die Erlebnisgesellschaft, Frankfurt

Solga, Heike; Justin Powel; Peter A. Berger (Hg., 2009): Soziale Ungleichheit, Frankfurt (Seminarapparat)

Treibel, Annette (2000): Einführung in die soziologischen Theorien der Gegenwart, Opladen

Vester, Michael et al. (Hg., 2007): Die neuen Arbeitnehmer, Hamburg

Vester, Michael et al. (Hg., 2001): Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel, Frankfurt

Wehler, Hans-Ulrich (2013): Die neue Umverteilung: soziale Ungleichheit in Deutschland, München

Wippermann, Carsten (2011): Milieus in Bewegung, Würzburg

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "SW-7.1_Gruppierung_WiSe18/19".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 07.09.2018, 17:00 bis 29.10.2018, 23:59.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldung vergeben.
  • Die Anmeldung zu maximal 1 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
Veranstaltungszuordnung: